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09.08.2021

Die Auswirkungen von Covid auf Naturräume

BPWW/N. Novak

Dass Covid-Viren unter Menschen ansteckend sind, ist klar. Aber was haben Naturräume mit Covid zu tun? Auf den ersten Blick nicht direkt. Der Uni Wien Student Christian Plecak wird in seiner Masterarbeit untersuchen, inwiefern sich das Verhalten der Menschen während und nach den Lockdowns auf bestimmte Naturräume ausgewirkt haben. Long-Covid der besonderen Art.

Der Beliebtheitsgrad von Naturräumen im städtischen und suburbanen Bereich ist bei der Bevölkerung während der Lockdowns deutlich gestiegen. Die verordnete Festsetzung eines gewissen Bewegungsradius bringt die Menschen häufiger und in größeren Zahlen in nähergelegene Schutzgebiete und erhöht somit auch den Besucherdruck auf die in den teilweise nach FFH-Richtlinie ausgewiesenen Habitaten lebenden, oft streng geschützten Organismen.

Untersuchungsgebiete wird es mehrere in Niederösterreich geben, eines davon ist der Biosphärenpark Wienerwald.

Welche Erkenntnisse die Masterarbeit bringen wird

Diese Masterarbeit beschäftigt sich einerseits damit, ob die Beachtung und Wertschätzung von kulturellen Ökosystemdienstleistungen wie körperlicher und emotionaler Erholung, Gesundheit, Spiritualität, Bildung und Ästhetik durch den Menschen gestiegen sind. Im Fokus steht die Wahrnehmung von Schutzgebieten. Andererseits untersucht sie Auswirkungen auf die Grünräume aufgrund der stärkeren Frequentierung durch den Menschen.

Geforscht wird unter anderem, ob Ruhezonen gewahrt wurden bzw. werden, ein verstärktes Interesse an gefährdeten Arten bemerkbar ist und achtsamer mit Ressourcen und Müllvermeidung in Naturräumen umgegangen wurde bzw. wird. Zudem soll beobachtet werden, welche Herausforderungen sich für das Schutzgebietsmanagement durch die höhere BesucherInnenfrequenz und Intensität der Nutzung in manchen Bereichen ergeben. Ebenso werden Strategien der speziellen Besucherlenkung hinterfragt, die sich damit befassen, wie mit dem erhöhten Nutzungsdruck auf Bereiche aus den regulierenden, bereitstellenden und unterstützenden Ökosystemdienstleistungen wie z. B. Bestäubung, Dekomposition oder Gewässerqualität umgegangen werden kann. Weiters werden Einflüsse beforscht, die auf das Verhalten der Wildpopulation sowie andere Artengruppen durch das Schutzgebietsmanagement bzw. verantwortliche Institutionen und NGOs festgestellt wurden.

Wir sind gespannt, zu welchen Erkenntnissen Herr Plecak Ende 2021, spätestens mit Jahresbeginn 2022 gekommen sein wird. Dann wird seine Masterarbeit abgeschlossen sein – das ist zumindest der Plan.

Zum Thema Schutzgebiete in Großstadtnähe - Chancen und Risiken durch die Sars-Cov-2-Pandemie

 

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