Entwicklungsprozesse durch transformatives Lernen und Transformationen in der Pädagogik
Als Anhaltspunkt, individuelle Vereinbarung mit dem Anbieter möglich
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Themeninhalt:
Welche wissenschaftlichen Fragestellungen sollen behandelt werden?
Die Masterarbeiten widmen sich transformativen Lernprozessen sowie Transformationen in pädagogischen Feldern, Praktiken und Denkbewegungen. Im Mittelpunkt stehen theoretische Konzepte transformativen Lernens – etwa bei Jack Mezirow, Paulo Freire, Marguerite Jones, Nina B. Namaste oder Christian Wiesner – ebenso wie phänomenologische Zugänge zur Begrifflichkeit von Transformation und konkrete Erscheinungsformen pädagogischer Veränderung und Entwicklung. Thematisiert werden unter anderem die Gestaltung und Ausbildung eines professionellen Habitus in der Lehrerinnenbildung, das Lernen an und durch Irritationen, Krisen oder Widerfahrnisse, die Bedeutung abduktiver Denkbewegungen für erkenntnisgeleitete Transformationen sowie die Frage, wie Bildungs-, Beziehungs- und Kommunikationsräume so gestaltet werden können, dass sie reflexives und proflexives Lernen ermöglichen. Ebenso rücken der Zusammenhang zwischen Transformation und pädagogischer Haltung sowie die Verschränkung von Weltanschauungen, Bildungsideen und Veränderung als personale und kollektive Entwicklungsherausforderung in den Blick. Besonders willkommen sind Arbeiten, in denen das personale Analysevermögen sowie die Fähigkeit zur Verbindung wissenschaftlicher Einsicht, theoretischer Durchdringung und praxisnah verdichteter Vignetten sichtbar wird. In diesem Zusammenspiel erweitert, vertieft, verbreitet und verdichtet sich die eigene Lehrfähigkeit im Sinne pädagogischer Könnerschaft.
Ziele der wissenschaftlichen Arbeit:
Ziel ist es, transformatives Lernen und pädagogische Transformationen in ihrer theoretischen, praktischen und konzeptionellen Tragweite zu analysieren. Die möglichen Arbeiten erschließen, in welcher Weise Transformationen initiiert, erfahren, begleitet und pädagogisch verantwortet werden. In der Verbindung von Theorie, Reflexion und phänomenorientierter Fallarbeit entfalten sich verschiedene Perspektiven auf Bildung, Mündigkeit und Professionalisierung. Dabei treten nicht nur Bedingungen und Potenziale, sondern auch Herausforderungen, Grenzen und Spannungsfelder transformatorischer Prozesse hervor. Auf diese Weise entsteht ein vertieftes Verständnis pädagogischer Entwicklungsprozesse – mit Blick auf eine gestaltungsorientierte Pädagogik der Gegenwart und mit Relevanz für das Bildungswesen in Niederösterreich.
Motivation und Beweggründe für die Themenwahl
Bildungsprozesse als personale, gemeinschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung verständlich werden können. Transformatives Lernen, verstanden als theorie- und erfahrungsgeleitete Konzeption, eröffnet eine Perspektive auf das Phänomen des Lernens, in dem nicht nur der Erwerb von Wissen, sondern die Veränderung von Denkhaltungen, Wahrnehmungsstrukturen und Habitusformen im Mittelpunkt steht – angeregt durch resonante und am Erleben orientierte Pädagogien. Transformation meint in diesem Zusammenhang mehr als bloße Veränderung: Sie verweist auf die Möglichkeit, Orientierungen, Perspektiven und Bezugsverhältnisse weiterzuentwickeln und damit Prozesse anzustoßen, die Mündigkeit, Reflexivität und Selbstverantwortung vertiefen und zugleich strukturell umgestalten. Die pädagogische Relevanz transformativen Lernens liegt darin, dass Lernen nicht nur als reflexiver, sondern auch als proflexiver Prozess gefasst wird – als Hinwendung zum Möglichen, zum Kommenden, zur Gestaltung einer erweiterten Gegenwart und einer nicht festgelegten und nicht vorgeschriebenen, sondern offenen Zukunft.
Sonstige Informationen
Die Themenstellung ist bewusst offen formuliert, um unterschiedliche Schwerpunktsetzungen, methodische Herangehensweisen und Praxisbezüge zu ermöglichen. Besonders willkommen sind Arbeiten, die sich mit der Transformation pädagogischer Haltungen, mit der Entwicklung eines reflexiven oder proflexiven Habitus, mit Bildung im Kontext gesellschaftlicher Krisen oder mit transformativ verstandener Naturpädagogik auseinandersetzen. Als theoretischer Bezugspunkt kann unter anderem der Beitrag Das transformative Lernen in der Lehrerinnenbildung: Pädagogische Professionalität und Entwicklung des Lehrerhabitus von Wiesner und Prieler (2020) herangezogen werden, erschienen in R&E-SOURCE der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich (https://journal.ph-noe.ac.at/index.php/resource/article/view/823) . Die Ausschreibung richtet sich an Masterstudierende, die ein vertieftes pädagogisches Interesse an Veränderungs- und Bildungsprozessen mitbringen und diese aus einer wissenschaftlich fundierten, reflexiven und kreativen Perspektive erkunden möchten. Auf diese Weise eröffnen sich differenzierte wissenschaftliche Zugänge sowie relevante Erkenntnisse für das Bildungswesen in Niederösterreich – verbunden mit Impulsen für dessen professionelle pädagogische Gestaltung.
Für dieses Thema können Sie ein Stipendium beantragen! Details und Voraussetzungen
Ansprechperson
Land Niederösterreich, Amt der NÖ Landesregierung
Abteilung Wissenschaft und Forschung - Themenbörse