Wissenschaftskommunikation als pädagogisch-kommunikative Praxis
Als Anhaltspunkt, individuelle Vereinbarung mit dem Anbieter möglich
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Themeninhalt:
Welche wissenschaftlichen Fragestellungen sollen behandelt werden?
Im Zentrum der möglichen Masterarbeiten steht die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Wissenschaftskommunikation als kommunikativer und pädagogischer Praxis. Betrachtet werden können sowohl grundlegende theoretische Zugänge als auch konkrete Erscheinungsformen und Erfahrungen aus der Praxis. Relevante Fragestellungen betreffen die Rolle von Wissenschaftskommunikation im Bildungswesen, die Bedingungen verständlicher und dialogorientierter Vermittlung, die Bedeutung kommunikativer Fähigkeiten für Wissenschaftlerinnen und Pädagoginnen sowie die Wechselwirkungen zwischen wissenschaftlicher Öffentlichkeit, gesellschaftlichem Diskurs und medialer Vermittlung. Die kritische Auseinandersetzung mit Herausforderungen wie Komplexitätsreduktion, Teilhabe, Vertrauen oder dem Potenzial für Missverständnisse kann ebenso Gegenstand sein wie die Entwicklung innovativer Formate, die auf Verstehen, Dialog und Orientierung ausgerichtet sind. Besonders erwünscht sind Arbeiten, in denen das personale Analysevermögen sowie die Fähigkeit zur Verbindung wissenschaftlicher Einsicht, theoretischen Verständnisses und praxisnah verdichteter Vignetten deutlich wird. Auf diese Weise wird die eigene Lehrfähigkeit im Sinne pädagogischer Könnerschaft erweitert, vertieft, verbreitet und zugleich verdichtet.
Ziele der wissenschaftlichen Arbeit:
Ziel ist eine differenzierte Analyse von Strukturen, Prozessen und Wirkungen wissenschaftlicher Kommunikation im Zusammenspiel von Wissenschaft, Bildung, Erziehung und Gesellschaft. Die Masterarbeiten sollen untersuchen, wie Wissenschaftskommunikation als pädagogische Handlungspraxis gedacht, verantwortet und gestaltet werden kann. Im Vordergrund stehen das Erkennen von Gelingensbedingungen, das Sichtbarmachen kommunikativer Herausforderungen sowie die Entwicklung von Reflexionen, Konzepten und Empfehlungen für eine verständliche, partizipative und bildungswirksame Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte. Die Arbeiten leisten damit einen Beitrag zur Förderung wissenschaftlicher Urteilskraft, gesellschaftlicher Teilhabe und zur Stärkung pädagogischer Verantwortung in der Kommunikation von Wissenschaft. Dabei ist wesentlich zu erkennen, dass pädagogisches und wissenschaftliches Handeln nicht mit journalistischer Praxis gleichgesetzt werden kann. Eine bloße Reduktion komplexer Phänomene wird weder der Pädagogik noch der Wissenschaft gerecht.
Motivation und Beweggründe für die Themenwahl
Wissenschaftskommunikation hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten deutlich an Bedeutung gewonnen und stellt heute ein zentrales gesellschaftliches Thema dar. Sie verbindet wissenschaftliches Arbeiten mit Bildungsaufgaben und öffentlicher Verantwortung. In einer Zeit wachsender Komplexität und zunehmender Polarisierung erhält die Frage besondere Relevanz, wie wissenschaftliche Erkenntnisse nachvollziehbar, zugänglich und wirksam für unterschiedliche Gemeinschaften vermittelt werden können. Wissenschaftskommunikation ist dabei weit mehr als die bloße Weitergabe von Informationen. Sie entwickelt sich zu einem pädagogischen Handlungsfeld, in dem Verstehen, Teilhabe und Orientierung ermöglicht und angeregt werden sollen. Die Vielfalt an Formaten, Zielgruppen und Kommunikationswegen sowie die gestiegenen Erwartungen an Wissenschaftlerinnen, Pädagoginnen und Bildungseinrichtungen machen eine vertiefte Auseinandersetzung aus pädagogischer und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive erforderlich.
Sonstige Informationen
Die Themenstellung ist bewusst offen gehalten, um unterschiedliche Schwerpunktsetzungen, methodische Zugänge und Praxisfelder zu ermöglichen. Sowohl theoretisch konzeptionelle als auch empirische Arbeiten sind willkommen. Besonders willkommen sind Beiträge, die neue Formate, die Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten, pädagogischer Könnerschaft oder die Rolle von Wissenschaftskommunikation im Bildungswesen aus pädagogischer Perspektive in den Blick nehmen. Die Ergebnisse bieten Impulse für die Gestaltung einer wissenschaftlich fundierten und pädagogisch verantworteten Wissenschaftskommunikation und tragen zur Förderung einer kritisch reflektierten Pädagogik sowie zur Professionalisierung in Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Bildungsinstitutionen in Niederösterreich bei. Ein möglicher Ausgangspunkt für die inhaltliche Auseinandersetzung findet sich im Beitrag von Christian Wiesner mit dem Titel Wege zur Wissenschaftskommunikation: Eine mögliche Erhellung und Aufklärung (2024), erschienen in R&E-SOURCE, 11(4), 81–118, herausgegeben von der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich. https://doi.org/10.53349/resource.2024.i4.a1353
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Ansprechperson
Land Niederösterreich, Amt der NÖ Landesregierung
Abteilung Wissenschaft und Forschung - Themenbörse