Beziehungspädagogik und Bindungstheorie als pädagogisches Fundament II
Als Anhaltspunkt, individuelle Vereinbarung mit dem Anbieter möglich
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Themeninhalt:
Welche wissenschaftlichen Fragestellungen sollen behandelt werden?
Die Masterarbeiten befassen sich mit dem Zusammenwirken von Beziehungspädagogik, Bindungstheorie und dem Grundsatz der Veränderlichkeit in pädagogischen Prozessen. Im Mittelpunkt stehen dabei die theoretischen Grundlagen, empirischen Befunde sowie praktischen Implikationen von Bindungserfahrungen und Beziehungserfahrungen im Kontext von Bildung und Erziehung. Untersucht werden können unterschiedliche pädagogische Handlungsfelder, etwa Unterricht, Schule, Kindertagesstätte, Begleitungs- und Beratungstätigkeiten sowie Mentoring, und verschiedene Altersgruppen, wobei ein besonderer Fokus auf der Elementarpädagogik, der Primarpädagogik und den Hochschullehrgängen mit Masterabschluss liegt. Die Arbeiten können sowohl die Bedeutung balancierter Bindungen für Lern- und Entwicklungsprozesse als auch die Gestaltung professioneller pädagogischer Beziehungen und deren Einfluss auf Veränderungsprozesse thematisieren. Erwünscht und bevorzugt werden Arbeiten, in denen das eigene personale Analysevermögen sowie die Fähigkeit zur Integration wissenschaftlicher Einsicht, theoretischen Verständnisses und praktischer dichter Vignetten zum Ausdruck kommt. Dadurch wird die eigene Lehrfähigkeit im Sinne pädagogischer Könnerschaft erweitert, verbreitet, vertieft und zugleich verdichtet.
Ziele der wissenschaftlichen Arbeit:
Ziel ist die Analyse, Reflexion und Synthese der Relevanz von Beziehung und Bindung für pädagogische Prozesse und das Phänomen des Lernens. Untersucht werden soll, in welcher Weise pädagogische Beziehungen Veränderungsprozesse bei Lernenden ermöglichen und begleiten können. Darüber hinaus werden Überlegungen und Empfehlungen für die Gestaltung einer pädagogischen Praxis entwickelt, die proflexiv auf Beziehung und Bindung ausgerichtet ist. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Grenzen beziehungsorientierter Zugänge in unterschiedlichen pädagogischen Situationen. Die Bearbeitung erfolgt unter Einbezug sowohl geisteswissenschaftlicher als auch sozialwissenschaftlicher Zugänge.
Motivation und Beweggründe für die Themenwahl
Die Bedeutung von Beziehung und Bindung in pädagogischen Kontexten spiegelt aktuelle gesellschaftliche wie wissenschaftliche Entwicklungen wider. Diese betonen die Notwendigkeit eines vertieften Verständnisses von Gemeinschaftlichkeit – insbesondere im Hinblick auf eine an Mitbestimmung orientierte Praxis des Miteinanders. Beziehungspädagogik fördert Dialog, Resonanz, Vielfalt und teilhabende Verantwortung, indem sie einem Anspruch auf Antwort ver-antwortend begegnet. Pädagogik versteht sich als Wissenschaft und Praxis des Veränderlichen: Sie setzt an der Möglichkeit an, Menschen in ihrer Entwicklung zu begleiten und Veränderungsprozesse durch vielfältige Phänomene des Lernens anzuregen wie auch zu initiieren. Daraus ergeben sich Perspektiven für Forschung und Praxis, die zur Weiterentwicklung pädagogischer Professionalität beitragen.
Sonstige Informationen
Die Themenstellung ist bewusst offen formuliert, um unterschiedliche Schwerpunktsetzungen, Kontexte und methodische Zugänge zu ermöglichen. Sowohl theoretisch konzeptionelle als auch empirische Arbeiten sind möglich. Das Thema kann aus verschiedenen Blickwinkeln erschlossen und vielperspektivisch untersucht werden. Studierende der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich sind eingeladen, sich mit diesem Themenfeld auseinanderzusetzen und es aus vielfältigen Perspektiven zu beleuchten. Dadurch eröffnen sich differenzierte wissenschaftliche Zugänge und zugleich relevante Erkenntnisse für das Bildungswesen in Niederösterreich sowie Impulse für dessen professionelle pädagogische Gestaltung.
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Ansprechperson
Land Niederösterreich, Amt der NÖ Landesregierung
Abteilung Wissenschaft und Forschung - Themenbörse