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17.04.2023

Generation Z: Sauberhafte Feste sind ökologisch wichtig

Generation Z schätzt ökologische Veranstaltungen, Entscheidungsgrundlage für deren Besuch ist allerdings der Preis.

© NÖ Umweltverbände

Sandra Thornton kommt in ihrer Masterarbeit zu Sauberhaften Festen in Niederösterreich und deren Wahrnehmung bei der Generation Z – ein Thema, das sie von der Themenbörse Abschlussarbeiten gewählt hat - zu durchaus interessanten und teilweise sogar widersprüchlichen Erkenntnissen. So werden die ökologischen Maßnahmen bei Sauberhaften Festen als positiv bewertet, gleichzeitig jedoch mehr Eigeninitiative von den Veranstalter*innen gefordert. Eine klimaschonende Anreise zu Festen ist ihnen wichtig, entscheidend für die Art der Anreise sind letztendlich aber die Kosten – sprich der Preis.

Forschungsfrage und Methodik

"Welchen Einfluss haben Umweltschutzmaßnahmen der Sauberhaften Feste Niederösterreichs auf die Entscheidung der Konsument*innen an den Veranstaltungen teilzunehmen?", so lautete die Forschungsfrage, die auf die Generation Z – Jahrgang 1993 bis 2005 eingegrenzt wurde, und den Kern der Masterarbeit bildete, die Sandra Thornton an der FH Wiener Neustadt – Campus Wieselburg bildete.

Coronabedingt musste die ursprünglich angedachte Methodik der Vor-Ort-Interviews von Besucherinnen und Besuchern und der damit verbundenen Veranstaltungsunsicherheit verworfen werden. Stattdessen wurden die Interviews in zwei Fokusgruppen zu je fünf Personen geführt und die Ergebnisse der beiden Gruppen miteinander verglichen. Bei der Zusammensetzung der Gruppen hat Thornton bewusst auf die regionale, niederösterreichweite Streuung geachtet und auf den persönlichen Schneeballeffekt gesetzt. Diese Weiterempfehlung von Teilnehmer*innen sollte sicherstellen, dass möglichst wenig Nahverhältnisse zur Autorin bestehen und die Qualität der Proband*innen erhalten bleibt. Wichtig war Thornton, eine gute Mischung aus Personen mit und ohne Umweltbewusstsein oder -hintergrund zu erhalten.

Erkenntnisse zu Sauberhaften Festen

Bei den befragten Jugendlichen der Generation Z ist die Marke Sauberhafte Feste kaum bekannt. Lediglich einer Person war diese bekannt. Die Initiative der Sauberhaften Feste wird von den Jugendlichen als positiv wahrgenommen. Interessant ist aber, dass der ökologische Aspekt und das Branding „Sauberhaftes Fest“ nicht ausschlaggebend dafür sind, ein derartiges Fest zu feiern. Es gilt: Hauptsache Feiern und Party machen, Spaßfaktor vor Ökofaktor.

Als besonders positiv wahrgenommen wird die Mülltrennung bzw. Abfallvermeidung Sauberhafter Feste, die Verwendung von Mehrweggeschirr sowie Informationen zur ökologischen An- und Abreise.

Die Generation Z erwartet von Veranstalter*innen, dass der Umweltgedanke gelebt wird, halbherzige Umweltmaßnahmen wie beispielsweise Papierstrohhalme werden nicht goutiert. Für die junge Generation sind gut und einfach aufbereitete Vorab-Informationen und eine kompakte Gesamtplanung ausschlaggebend für den Besuch eines Events.

Wie die ökologische Zukunft Sauberhafter Feste aussehen könnte

Weiters empfiehlt Sandra Thornton einen Blick hinter die Kulissen Sauberhafter Feste, wobei "mit der Nutzung sozialer Netzwerke Einblicke in die Vor- und Nacharbeit und die ökologische Maßnahmenumsetzung eines Events gezeigt werden, was wiederum mehr Sicherheit und Vertrauen der Besucher*innen bedeuten kann. Damit das Feiern und die Freizeitgestaltung nicht mit Sorgen bezüglich der Umweltbelastung, sondern im besten Fall klimaneutral passieren kann."

Auf Basis der Erkenntnisse aus den Fokusgruppendiskussionen, die mit Bildmaterialien und Einblicken in Sauberhafte Feste begleitet wurden, entstand die Idee für eine Fahrgemeinschafts-App. Sandra Thornton entwickelte in der Theorie einen Entwurf für "NÖ fährt App", die alle relevanten Bedürfnisse und Anliegen der Generation Z miteinbeziehen sowie wichtige Informationen zur ökologischen Veranstaltung geben soll. Wichtig dabei ist, dass die Informationen nicht aufdringlich sind und dementsprechend nicht belehrend wirken, sondern für den Bedarf bereitgestellt werden. Das heißt: die Information kann von den Besucher*innen, muss aber nicht abgerufen werden und soll nicht wegklickbar im Vordergrund stehen. Die Idee ist schon ziemlich ausgereift und wird von der Themenbörse direkt an die Abteilung Raumordnung und Gesamtverkehrsangelegenheiten weitergeleitet. Außerdem wird sie in einem eigenen Newsbeitrag näher vorgestellt.

Die gesamte Masterarbeit sowie eine Präsentation mit den wesentlichen Erkenntnissen der Masterarbeit stehen zum Download bereit.

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