Die Plattform für
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Die Plattform für
wissenschaftliche Arbeiten

06.02.2023

Von der Softwarentwicklung in die schulische Praxis

Die Freude über die Dissertation ist Michael Pollak ins Gesicht geschrieben. Kein Wunder, wurde sie doch mit Sehr gut beurteilt und bietet wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse für den IT-Unterricht.

Susanne Pollak

Seit Kurzem hat die Themenbörse die erste fertige Dissertation im Repertoire. Verfasst von Michael Pollak an der TU Graz befasst sie sich damit, wie Praktiker*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft ihr Know how im Computational Thinking-Unterricht einbringen könnten. Fallstudien aus Niederösterreich bringen wichtige Erkenntnisse. Wir stellen den Waldviertler Softwaretüftler mit der großen Praxisambition vor.

Er wählte bewusst die Themenbörse für sein Dissertationsthema, da „ich immer interessiert an neuen Ideen bin und Kooperationspartner*innen sich gerne auch über die Plattform melden können. Gerade die Erfahrungen und Ideen unserer Jugend können unser Land voranbringen. Nach der fertigen Dissertation plane ich selbst ein paar Projektideen auf der Themenöbrsen-Plattform zu veröffentlichen.“

Wir freuen uns, dass die Themenbörse auch auf Doktoratsebene genau für jenen Zweck genutzt wird, für den sie gedacht war und ist: Wissenschaft und Praxis in Niederösterreich miteinander zu verquicken.

We proudly present …. Michael Pollak, Doktor der Informatik und schulischer IT-Visionär mit Waldviertler Wurzeln.

Wie alles begann – Der Schritt in die Praxis

Michael Pollak hat Informatik an der TU Wien studiert. Dieses Studium legte auch den Grundstein für sein selbstständiges Arbeiten. Das hat ihm auch ermöglicht, seine Zeit frei einzuteilen und seinen Bildungsweg fortzusetzen.

„Es war natürlich nicht immer leicht, an den Wochenenden Dissertation zu schreiben und unter der Woche zu arbeiten, aber im Grunde macht mir beides sehr viel Spaß. Ich merke, wie es mich seit einigen Jahren weg von der reinen Entwicklung von Software hin zu größeren Themen zieht. Die letzten Jahre habe ich viel Software mit und für Universitäten in Österreich und Deutschland gebaut und das ist natürlich ein Mitgrund, in dieser Sphäre der angewandten Wissenschaft zu bleiben.“

Sein Dissertationsthema hat Michael Pollak vor folgendem Hintergrund gewählt: „Der Sprung von der formalen Ausbildung zu einem produktiven, kreativen und modernen Arbeitsumfeld ist oft überraschend schwierig. Die Tatsache, dass sich junge Menschen in diesen Übergangsphasen schwertun, während Unternehmer*innen sich bemühen neue Teammitglieder zu integrieren, legte den Grundstein für diese Forschungsarbeit.“

Praxis in der Bildung – Schwierige Symbiose

Michael Pollak ortet die zeitnahe Integration moderne Methoden und Technologien im Bildungswesen als schwierig, da die Ausbildung von Lehrenden der Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts nicht gewachsen ist. Gerade im Bereich des Informatischen Denkens - im Englischen "Computational Thinking" - fungiere das praxisnahe Wissen von Praktiker*innen als wichtige Schnittstelle zwischen Schulen und Unternehmen.

Die Dissertation – Forschungsfrage und Erkenntnisse

Unter Verwendung der iterativen Forschungsmethode Action Research wurden in experimentellen Studien an den beiden niederösterreichischen Schulen HAK Waidhofen und HTL Hollabrunn Praktiker*innen in den Unterricht integriert. Diese Studien waren im Workshopformat konzipiert.

Die Beantwortung der primären Forschungsfrage ‚Welche Auswirkungen hat die Integration von Praktikerinnen und Praktikern auf die Fähigkeit, informatisches Denken zu erlernen?‘ zeigte eine Steigerung des Engagements und der Motivation der teilnehmenden Schüler*innen. Vier Hypothesen wurden durch die Einbindung verschiedener Interessengruppen innerhalb des Schulalltags bewertet. Untersucht wurden nicht nur die Auswirkungen auf die Lernenden, sondern auch auf involvierte Lehrkräfte, die teilnehmenden Schulen und die politischen Entscheidungsträger*innen. Aufgrund der anhaltenden Pandemie konnte auch der potenzielle Nutzen von Fernunterricht behandelt werden.

Das Thema der Disseration sowie die englischsprachige Arbeit selbst stehen zum Download zur Verfügung. In den nächsten Wochen wird es auch eine deutschsprachige Kurzfassung geben, die ebenfalls hier verlinkt wird.

Michael Pollak privat

Obwohl Michael Pollak schon viel von der Welt gesehen hat, zieht es ihn doch immer wieder zurück auf seinem Bauernhof im Waldviertel, wo er lebt und arbeitet. „Ich möchte in den nächsten Jahren Menschen gerade auch hier am Land die Möglichkeit geben, mit modernen Technologien zu experimentieren und zu erleben, was technisch heute alles möglich ist. Vielleicht auch ein wenig inspirieren und begeistern, außerhalb der vorgegebenen Pfade neue Wege zu entdecken.“

Sein Bildungsweg führte ihn von der Handelsakademie in Waidhofen an der Thaya an die TU Wien, an der er sein Informatikstudium mit dem Master of Science abgeschlossen hat. Die Expert*innen für sein Herzensthema sind jedoch in Graz, weshalb er an der Fakultät für Computer Science and Biomedical Engineering der TU Graz mit seinem Doktorvater Prof. Martin Ebner an seinem PhD gearbeitet hat.

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