Steigerung der individuellen Gesundheitskompetenz
Wie übermittelt man Patient:innen bestmöglich Wissen, wie sie sich nach einer Operation oder einer Verletzung verhalten sollen? Mit dieser Frage setzte sich die Studierende Corinna Lechner in ihrer Masterarbeit zum Thema „Förderung der Gesundheitskompetenz von Patient:innen in NÖ Kliniken durch schriftliche Verhaltensempfehlungen“ auseinander.
Eine verständliche Weitergabe von Gesundheitsinformationen ist besonders relevant, um zur Bildung von Gesundheitskompetenz beizutragen. Diese ist gekennzeichnet durch die Fähigkeit Gesundheitsinformation finden, verstehen, beurteilen und vor allem anwenden zu können. Im klinischen Kontext begegnen Patient:innen in der Phase des Übergangs von der stationären Versorgung zur Entlassung einem großen Risiko für Fehlkommunikation und Falschinformationen. Um Fehlinformationen zu vermeiden, bekommen Patient:innen Broschüren mit Handlungsempfehlungen. Lechner analysierte in ihrer Arbeit drei solcher Broschüren aus dem orthopädischen Fachbereich, welche von der NÖ LGA gestaltet werden, hinsichtlich Sprache, Format und Inhalt, um allgemeine Erwartungen von Patient:innen abbilden zu können. Sie führte dazu 20 Interviews mit Patient:innen durch.
Die Ergebnisse der Arbeit von Lechner zeigen, dass sich die befragten Personen unmissverständliche Formulierungen wünschen, die keinen Interpretationsspielraum lassen. Bezüglich des Formates sind die Patient:innen mit der sechsseitig gefalteten Broschüre zufrieden. Darüber hinaus wurde bezüglich des Inhalts angemerkt, dass Inhalte im relevanten zeitlichen Verlauf dargestellt werden sollen und dabei nur jene Informationen als sinnvoll betrachtet werden, die in der Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt relevant sind. Bilder werden zwar als Hilfestellungen angesehen, jedoch gibt es hier das Potential zu falschen Interpretationen. Zudem werden einzelne inhaltliche Ergänzungen gefordert.
Diese Masterarbeit zeigte, dass Broschüren ein wichtiges Nachschlagewerk nach dem Krankenhausaufenthalt darstellen. Jedoch sollten Patient:innen darauf aufmerksam gemacht werden, um diese auch tatsächlich zu nutzen. Ansonsten bedienen sich Patient:innen der Informationen von Angehörigen und Internetquellen, welche wiederum zu Fehlinformationen führen können. Zukünftig wird empfohlen die betroffenen Personen bereits in die Gestaltung von schriftlichem Informationsmaterial miteinzubeziehen, sodass die Broschüren den Bedürfnissen der Patient:innen angepasst werden können und bestmöglich zur Bildung von Gesundheitskompetenz beitragen.