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Die Plattform für
wissenschaftliche Arbeiten

25.01.2023

Zeig mir, wie das geht: Frauen für ihre Heimatgemeinde begeistern

Frauen zur Rückkehr bewegen. Eine Masterarbeit zeigt auf, wie es gehen könnte.

pexels/Andrea Piacquadio

Alicia Steiner hat es - wie viele andere Student*innen vor ihr - gemacht: für ihre Masterarbeit an der Technischen Universität Wien ein Thema von der Themenbörse www.themenboerse.at gewählt. Sie hat damit einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag zur Gleichstellung von Frauen und Männern in ländlichen Regionen geleistet. Steiner hat sich beispielhaft für die Kleinregion Weinviertler Dreiländereck angeschaut, was Frauen dazu bewegt oder bewegen könnte, in ihrer Heimatregion bzw.- -gemeinde zu bleiben oder wieder dorthin zurückzukehren. Nicht nur das: mit ihrer tollen Arbeit hat sie sich ein 1.000 Euro-Stipendium des Landes Niederösterreich gesichert.

Am 23. Jänner hat sie ihre Antworten auf die Frage „Wie können Frauen in der Region Weinviertler Dreiländereck motiviert werden zu bleiben oder (zurück-)zukommen?“ präsentiert. Raumplanungs- und Genderexpert*innen des Landes Niederösterreich waren ebenso begeistert, wie die Mitarbeiterinnen und die Geschäftsführerin der Gesellschaft für Forschungsförderung NÖ.

Da schau her – Familie, Freunde und Landschaft
Die beiden wichtigsten Motive, wenn Frauen in ihrer Heimatgemeinde bzw. -region bleiben oder zurückkehren, sind die Nähe zu Familie und Freunden sowie ihre Begeisterung für die regionaltypische Natur und Landschaft. Während ersteres eher auf der Hand liegt, wie wir meinen, überrascht uns das zweite Hauptmotiv.

Frauen wandern ab, na und? Weil weibliche Abwanderung weitreichende gesellschaftliche Folgen hat, die sich in erster Linie im Fachkräftemangel, fehlender weiblicher Perspektiven in der Politik und großen Lücken im Care-Bereich manifestieren.

Intervention fördert Bereitschaft zur Rückkehr
Alicia Steiner hat insgesamt vier Interventionsfelder identifiziert, in denen es gelingen kann, Frauen und ihre Heimatgemeinde emotional zu verknüpfen. Erstens: ebendiese stärken, Frauen sichtbar machen, Frauen lokale bzw. örtliche Berufsperspektiven zu geben und Wohnformen zu diversifizieren.

Für jedes der Interventionsfelder hat sie best-practice-Beispiele recherchiert, Herausforderungen sowie relevante Akteurinnen und Akteure namhaft gemacht, die für eine Umsetzung im Weinviertler Dreiländereck erforderlich wären. „Get the Most“ sowie der Verein „Für euch mit euch“ wurden dabei ebenso als vorbildhafte Interventionen genannt.

Conclusio für kommunale und regionale Frauenbindung
Ausschlaggebend für Frauen, nicht aus ihrer Heimatgemeinde wegzuziehen oder dorthin zurückzukommen, ist ein entsprechendes soziales Umfeld sowie die dort besondere Naturlandschaft. Begünstigend wirken emotionale Verbindung, regionale Identität, Ausbildungs- und Jobmöglichkeiten sowie eine offene, freundliche Willkommenskultur.

Als Akteur*innen für „Frauenbindung“ können Regionalentwicklung, Politik und lokale Vereine aktiv tätig werden. Insgesamt geht es darum, wichtige Informationslücken zu schließen und eine aversive Haltung gegenüber Frauen zu vermeiden oder abzubauen.

Mehr zur Thematik erfahren – Masterarbeit als Download
Gemeinden, Regionen, Interessierte, die sich mit der Thematik im Detail beschäftigen möchten, können gerne in der Masterarbeit Frauen im Weinviertler Dreiländereck: Interventionsempfehlungen zum Bleiben und (Zurück-)Kommenblättern oder sich in aller Kürze die Präsentation zu Gemüte führen.

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