Gemeinden mit Vorbildwirkung bei der Wärmewende
Gemeinden haben Vorbildwirkung bei der Wärmewende - zu diesem Schluss kommt Maximilian Hejda in seiner Bachelorarbeit. Darüber hinaus spielen Beratungs- und Unterstützungsangebote für Gemeinden im Energiebereich eine zentrale Rolle.
Die Bachelorarbeit von Maximilian Hejda, entstanden an der Themenbörse Abschlussarbeiten, zeigt das hohe Potenzial von Gemeinden bei der Wärmwende auf: ihre Vorbildwirkung ist enorm. Insbesondere die Beratungs- und Unterstützungsangebote für Gemeinden im Energiebereich spielen eine zentrale Rolle. Eine Aufwertung der in Niederösterreich bereits etablierten Energiebeauftragten wäre aber laut Hejda unbedingt erforderlich.
Wie so oft haben es die Gemeinden in der Hand: laut Maximilian Hejda haben sie ein erhebliches, bisher ungenutztes Klimaschutz-Potenzial durch die Implementierung vorbildlicher, unterstützender und motivierender Maßnahmen. Die Befragung niederösterreichischer Gemeindevertreter*innen zeigt eindeutig, dass die bestehenden Angebote positiv bewertet werden. Besonders erfreulich ist das Ergebnis für die Energie- und Umweltagentur Niederösterreich (eNu): die Energieberatung der eNu wird von mehr als 90 % der niederösterreichischen Gemeinden am öftesten genutzt und von den Befragten am besten bewertet.
Vom Energiebeauftragten in den NÖ Gemeinden zu Energiemanager*innen
Klimaschutz unterscheidet sich insofern nicht von anderen Betätigungsfeldern, als auch hier der Personalmangel als zentrales Hemmnis bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen identifiziert wurde. Daher ist für Maximilian Hejda naheliegend, die in Niederösterreich bereits bestehende Position der/des Gemeinde-Energiebeauftragten zu einer geförderten Energiemanagement-Stelle auszubauen – sie soll ausschließlich mit den Energie- und Klimaschutzaktivitäten der Gemeinde betraut sein. Die dadurch entstehenden Mehrkosten sollten durch attraktive Förderangebote ausgeglichen werden.
Als konsequente Folge müssten die bestehenden Beratungs- und Unterstützungsangebote für Gemeinden auf die neu geschaffenen Energiemanagement-Stellen zugeschnitten werden.
Um Klimaschutz flächenwirksam voranzutreiben, solle sichergestellt werden, dass die für Gemeinden verpflichtende Energiebuchhaltung in einer jährlichen Berichterstattung inklusive Maßnahmenempfehlungen mündet. Darüber hinaus empfiehlt Hejda, Energieberichte im Gemeinderat zu präsentieren, diskutieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Von der Wissenschaft in die Praxis - Für Gemeinden zum Nachlesen
Hejda hat seine Bachelorarbeit an der Hochschule für Agrar – und Umweltpädagogik verfasst und im Dezember dem Geschäftsführer der eNu, Herbert Greisberger, und seinem Team bei einer internen Weiterbildung präsentiert. Auch die Manager*innen der Klima- und Energie-Modellregionen profitierten bereits im Rahmen eines Erfahrungsaustausches von den Erkenntnissen der Bachelorarbeit, die Maximilian Hejda dort vorgestellt hat. Wissensmanagement ganz im Sinne der Themenbörse Abschlussarbeiten. Sowohl die Präsentation als auch die Bachelorarbeit stehen zum Download bereit.
Auch die Länder sind bei der Energiewende gefordert
Das Institut für Föderalismus weist in einem Newsbeitrag darauf hin, dass die Länder bereits einige Anstrengungen bei der Energiewende unternommen haben - beispielsweise die Ausweisung von Eignungszonen für Windkraft/PV oder Verfahrensbeschleunigungen - die landesrechtlichen Regelungen aber weiterhin einer hohen Dynamik unterliegen. Das lege den Schluss nahe, dass die Umstellung auf Erneuerbare Energien die Länder auch in den nächsten Jahren intensiv – und auf mehreren Ebenen – beschäftigen wird.
Die Qualität der eNu-Beratungsangebote werden von den Gemeinden sehr geschätzt.
Die Rollen bei der Wärmewende sind klar verteilt.