Damit das Nachhaltigkeits-management gelingt
Es gibt viele Erfolgfaktoren für Nachhaltigkeitsinstrumente - und jedes hat seine Vor- und Nachteile.
Andreas Hubmaier hat seine Masterarbeit an der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien mit dem Ziel verfasst, Nachhaltigkeitsmanager*innen im Energiesektor in ihrem Wirken zu unterstützen. Dazu hat der WU-Absolvent die jeweiligen Vor- und Nachteile sowie Erfolgsfaktoren für die Implementierung von Nachhaltigkeitswerkzeugen untersucht. Die bisherige Theorie – wissenschaftlich gut untersucht – trifft mit dieser Abschlussarbeit auf Praxisforschung – wissenschaftlich bisher noch kaum untersucht. Die Themenbörse hat das Forschungsangebot Hubmaiers mit NÖ-Nachfrage zusammengebracht.
Nachhaltigkeitswerkzeuge sind Instrumente, die eingesetzt werden, um Nachhaltigkeit in einem Unternehmen zu messen, managen, berichten und strategisch zu planen. Immer mehr Unternehmen in Europa beschäftigen sich mit diesen Werkzeugen, weil sie es aufgrund der EU-Richtlinien Non-Financial Reporting Directive (NFRD) bereits jetzt oder wegen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ab dem Jahr 2025 müssen.
Warum gerade der Energiesektor? Hubmaier hat diesen Sektor gewählt, da dieser im Branchenvergleich die meisten CO2-Emmissionen verursacht. Deshalb ist es besonders wirksam, gerade dort bei Nachhaltigkeit anzusetzen und entsprechende Tools zu analysieren, die den Nachhaltigkeitsmanager*innen helfen, ihr Unternehmen auf „Nachhaltigkeitsvordermann“ zu bringen.
Die wissenschaftlichen Empfehlungen Andreas Hubmairs
Identifiziert wurden drei Sustainability-Tool-Kategorien: Reporting Tools, Assessment Tools und Management Control Tools und mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen beschrieben und auch die Voraussetzungen erläutert, unter denen die Tools am sinnvollsten eingesetzt werden können. So macht es beispielsweise einen großen Unterschied, ob ein Unternehmen mit der Implementierung von Nachhaltigkeitswerkzeugen startet oder bereits fortgeschritten ist.
So empfiehlt der WU-Absolvent Hubmaier mit Reporting Tools zu starten, sollten noch keine Nachhaltigkeitsaktivitäten gesetzt worden sein.
Erfolgsfaktoren für die Implementierung von Nachhaltigkeitstools müssen auf drei unterschiedlichen Ebenen betrachtet werden: Unternehmen, interne Organisation und individuell. Unternehmensseitig sind es zum Beispiel das Engagement der Geschäftsführung (CEO), klare Strukturen und Verantwortlichkeiten und die Integration in bestehende Managementsysteme und die Schulung von Mitarbeiterinnen – Stichwort up-skilling.
Auf interner Organisationsebene sollte insbesondere auf möglichst automatisierte IT-Schnittstellen von Nachhaltigkeitsinstrumenten bzw. -systeme und auf eine mehrsprachige, benutzerfreundliche sowie logische Oberfläche geachtet werden. Wesentlich für den Erfolg eines Nachhaltigkeitstools ist auch der Innovationsgeist im Nachhaltigkeitsteam. Zu guter Letzt sind persönliches Know-how, Spezialwissen und Engagement jeder und jedes einzelnen Mitarbeiters und Mitarbeiterin sowie der/die CEO als Vorbild der Schlüssel zum Erfolg – auf persönlicher Ebene.
Niederösterreich dank Themenbörse mit Startvorteil
Andreas Hubmaier hat seine Masterarbeit der Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft des Landes Niederösterreich sowie der Energie Zukunft Niederösterreich (EZN) präsentiert, wodurch ein Startvorteil an den Schalthebeln der Nachhaltigkeitsbestrebungen ermöglicht wurde.
Die Masterarbeit sowie die Präsentation der Masterarbeit stehen zum Download bereit.